Welches Öl/Fett eignet sich wofür?

Welches Öl nutzt man wofür? – Der Profiguide für Gesundheit und Geschmack

In der täglichen Ernährung sind Fette weit mehr als bloße Kalorienlieferanten: Sie transportieren fettlösliche Vitamine, beeinflussen die Zellgesundheit, regulieren Entzündungen – und machen Gerichte rund im Geschmack. Doch nicht jedes Fett ist gleich gesund. Heute zeige ich Ihnen, worauf Sie achten sollten, welche Öle (und Fette) sich zum Erhitzen eignen, und welche ausschließlich in der kalten Küche eingesetzt werden sollten.

Der Rauchpunkt – warum er entscheidend ist

Der Rauchpunkt eines Öls oder Fettes ist die Temperatur, ab der es zu rauchen beginnt – ein klares Zeichen, dass es chemisch zerfällt. Dabei entstehen unter anderem Acrylamid, freie Radikale und andere gesundheitsschädliche Stoffe. Darum gilt: Je höher der Rauchpunkt, desto geeigneter ist ein Fett zum Braten. Gesunde Fette mit niedrigem Rauchpunkt hingegen gehören nicht in die Pfanne, sondern auf den Teller.

Gesunde Fette zum Erhitzen – natürlich und nährstoffbewusst

1. Ghee (geklärte Butter)

✓ Rauchpunkt: ca. 250 °C

✓ Einsatz: Braten, Dünsten, Kochen, Ayurvedische Küche

Ghee ist ein wahres Multitalent – hitzestabil, laktosefrei, reich an fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K) und leicht verdaulich. In der ayurvedischen Medizin gilt Ghee als stärkend für Verdauung und Nervensystem.

2. Erdnussöl (nativ oder mild raffiniert)

✓ Rauchpunkt: bis ca. 230 °C

✓ Einsatz: Wokgerichte, asiatische Küche, scharfes Anbraten

Erdnussöl ist reich an einfach ungesättigten Fettsäuren und vergleichsweise oxidationsstabil. Achten Sie auf native, kaltgepresste Qualität – diese sollten aber nicht überhitzt werden. Für hohe Temperaturen sind leicht raffinierte Bio-Varianten geeignet.

3. Kokosöl (nativ)

✓ Rauchpunkt: ca. 180 °C

✓ Einsatz: Backen, mildes Braten

Kokosöl enthält überwiegend gesättigte Fettsäuren, aber in einer speziellen Form: mittelkettige Fettsäuren (MCTs), die der Körper schnell in Energie umwandeln kann. Natives Kokosöl wirkt antimikrobiell, ist gut lagerbar und bringt ein angenehmes Aroma – perfekt für exotische Gerichte.

Hochwertige Öle für die kalte Küche – Nährstoffbomben und Geschmacksträger

1. Olivenöl (nativ extra)

✓ Rauchpunkt: ca. 160–180 °C

✓ Einsatz: Salate, Dips, Antipasti, sanft erhitzte Speisen

Olivenöl ist das Rückgrat der Mittelmeerküche – und das aus gutem Grund. Es enthält viele einfach ungesättigte Fettsäuren und Polyphenole, die entzündungshemmend und zellschützend wirken. Wichtig: Nur kaltgepresste Öle guter Qualität kaufen!

2. Leinöl

✓ Rauchpunkt: ca. 107 °C

✓ Einsatz: Kalte Speisen, Müsli, Quark

Leinöl gehört zu den wenigen pflanzlichen Ölen mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren (v. a. Alpha-Linolensäure). Diese wirken entzündungshemmend, unterstützen Gehirn und Herz – aber Leinöl ist sehr empfindlich. Kühl lagern und rasch verbrauchen (max. 4–6 Wochen).

3. Kürbiskernöl

✓ Rauchpunkt: ca. 120 °C

✓ Einsatz: Salate, Suppen, kalte Beilagen

Dieses kräftig grüne Öl ist ein Schatz aus der Steiermark. Reich an Vitamin E und sekundären Pflanzenstoffen – und ein Highlight über Kartoffelsalat, Vanilleeis oder Hummus. Nicht erhitzen!

Warum kaltgepresst besser ist – aber nicht immer

Kaltgepresste Öle werden ohne Hitze und Lösungsmittel gewonnen. Das bewahrt die natürlichen Aromen, aber auch wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Enzyme. Allerdings sind sie weniger hitzestabil, was ihre Verwendung einschränkt.

Deshalb gilt für gesundheitsbewusste Köche:

👉 Kaltgepresste Öle für die kalte Küche

👉 Ghee, Kokosöl oder schonend verarbeitetes Erdnussöl fürs Braten

Mein persönlicher Tipp:

Ghee als Standard-Bratfett (ersetzt Butter & Öl beim Kochen)

Leinöl als tägliche Omega-3-Quelle (1 TL z. B. in den Quark)

Olivenöl als Grundausstattung für alle kalten und schonend erhitzten Gerichte

Kokosöl für gelegentliche exotische Akzente

So machen Sie Ihre Küche reich an Geschmack – und arm an Entzündungen.

Sie haben Fragen oder möchten sich individuell beraten lassen?

Schreiben Sie mir – ich helfe Ihnen gerne we

iter, Ihre Küche noch gesünder zu gestalten.

Bleiben Sie genussvoll gesund!

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar